Marie Lagershausen ist Teil des Berliner Bundesliga-Frauenradteams "Wheel Divas" und Mitglied im RCB. Hier berichtet sie von ihren Erfahrungen bei der UCI Dubai Women’s Tour 2020.

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 Dieses Jahr startete die Saison für mich bereits Mitte Februar mit der 4-tägigen UCI Rundfahrt 2.2 in Dubai. Nachdem sich die UAE Tour im Jahreskalender der Männer bereits seit einigen Jahren etabliert hatte, startete am 17.02.2020 die erste Auflage der Frauen Version. Als Teil des Berliner Bundesligateam „Wheel Divas“ startete ich mit 5 weiteren Fahrerinnen. Insgesamt waren 17 Teams mit 92 Fahrerinnen am Start.

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Da wir bereits zwei Tage vor dem Rennen anreisten, hatten wir noch etwas Zeit, uns an die dortigen Verhältnisse zu gewöhnen. Während im Hotel angenehme 22 Grad waren, herschten draußen meist mindestens 10 Grad mehr. Da sich, wie wir am ersten Tag merkten, das Radfahren auf den 8-spurigen Straßen etwas schwierig gestaltete, ließen wir uns am Tag vor dem ersten Rennen vom Veranstalter zu einer Trainingsstrecke fahren. Diese besteht aus einem ca. 200 Kilometer langen Verkehrsnetz, auf dem ausschließlich Radfahrer unterwegs sind und man die Streckenvarianten beliebig kombinieren kann.

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Trotz vorheriger Klimatisierung war die Aufregung am ersten Renntag doch sehr groß. Die erste Etappe startete zum Glück direkt vor unserem Hotel. Nach dem offiziellen Einschreiben ging es dann an den Start, wo ich bereits mit Puls 140 in der ersten Reihe stand. Da sich das gesamte Feld so gut wie nicht eingefahren hat, hoffte ich auf einen entspannten Start in das 99km lange Rennen. Als um 9:30 dann aber der Startschuss fiel, blieb nicht viel Zeit zum Einrollen, denn die erste Startattacke wurde bereits gesetzt. Mit hohem Tempo ging es dann auf die Autobahn, die komplett für uns gesperrt wurde. Auch wenn es immer wieder Attacken gab, kam keine Fahrerin weg, da es doch sehr windig war und die schnurgerade, flache Strecke wenig Potenzial für kleine Ausreißergruppen bat.

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Als dann nach 30km endlich die Verpflegungszone eröffnet war, ließ ich mich zu unserem Begleitwagen nach hinten fallen. Das richtige Fahrzeug im Eifer des Gefechts zu erkennen war jedoch eine Kunst für sich, denn der Veranstalter hatte die geniale Idee, allen Teams das gleiche Auto zu geben. Zurück am Feld ließ ich mich die restliche Zeit mitziehen und bekam auch von den Sprintwertungen wenig mit. Nach genau 2:30h erreichte nahezu das komplette Feld das Ziel und die erste Etappe war geschafft. Ich rollte auf Platz 69 mit rein und freute mich, dass mein ganzes Team noch mit dabei war. 

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Die zweite und vierte Etappe verliefen recht ähnlich der ersten, wobei ich am vierten und letzten Tag doch etwas mehr zu kämpfen hatte die 116 Kilometer nach bereits 3 Renntagen noch mit einem 41er Schnitt durchzufahren.
Die dritte Etappe war mit 3 Bergwertungen die Königsetappe der Tour und endete auf dem berühmten Hatta Water Dam.

 

Ich war froh alle 4 Etappen durchzufahren und meine erste Rundfahrt auf Platz 82 zu beenden. Ich konnte bei meinem ersten Internationalen Rennen viel lernen und freue mich auf die kommende Saison mit spannenden Rennen, entspannten Sonntagsausfahren und einer schnellen OBKM.


Bis bald Marie